Der Trainingsplan des Lebens - The training plan of life



Heute Morgen saß ich, wie fast jeden Morgen, gemeinsam mit meiner Frau in der Küche. Küchen sind schon mein ganzes Leben lang der zentrale Ort in der Wohnung. Hier spielt sich fast alles des täglichen Lebens ab. Insofern freue ich mich, dass unsere Küche der größte Raum in unserer Wohnung ist.

Ich liebe es, den Tag in Ruhe mit einer Tasse Kaffee, guter Musik, Dehn- und Kraftübungen und Gesprächen mit meiner Frau zu beginnen. "Quality Time am Morgen" vertreibt Kummer und Sorgen.

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich einmal mehr in meinem Leben mit der Frage: Wo geht die Reise als nächstes hin? Insbesondere beruflich. Mein Leben unterlag schon immer einem ständigen Wandel und mit zunehmendem Alter kehrt eine gewisse Müdigkeit ein, und der Wunsch nach „Ankommen“ wächst.

So sagte meine Frau heute Morgen, dass sie sich so sehr wünscht, dass ich doch einmal ankommen würde und stellte dieses zugleich in Frage, denn wo wäre denn das Ziel, das ich erreichen möchte?

Eine Frage, die ich mir schon oft gestellt habe und über die ich immer wieder nachdenke und den ein oder anderen Text geschrieben habe.

Zur Zeit lese ich ein sehr interessantes Buch, „The Big Five for Life“ von John Strelecky, dessen letzten Kapitel ich heute gelesen habe.

Ich möchte nicht das Ende vorwegnehmen, da vielleicht der ein oder andere das Buch selbst lesen möchte, was ich nur empfehlen kann, aber einen Ausschnitt des Buches möchte ich gerne mit euch teilen.

Ist heute ein guter Museumstag?

Wie wäre es, wenn jeder Tag unseres Lebens katalogisiert würde? Unsere Gefühle, die Menschen, mit denen wir zu tun haben, die Dinge, mit denen wir unsere Zeit verbringen. Und wenn am Ende unseres Lebens ein Museum eingerichtet würde, in dem genau das zu sehen wäre? Wenn wir 80 Prozent unserer Zeit mit einem Job verbrächten, der uns nicht gefällt, dann wäre auch 80 Prozent des Museums damit gefüllt.

Wenn wir zu 90 Prozent freundlich zu den Menschen wären, mit denen wir zu tun haben, würde das abgebildet. Aber wenn wir ständig ungehalten und misslaunig wären oder 90 Prozent der Menschen in unserem Umfeld anschreien würden, könnte man auch das sehen. Wenn wir gerne draußen in der Natur wären oder das Leben mit unserem Partner, den Kindern oder den Freunden genießen würden, aber all dem nur zwei Prozent unseres Lebens widmen würden, dann wären auch nur zwei Prozent unseres Museums damit gefüllt - so sehr wir uns vielleicht etwas anderes wünschen würden. Wie wäre es, am Ende unseres Lebens durch das Museum zu gehen? Wie würden wir uns dabei fühlen? Wir würden uns fühlen, als ob uns das Museum für immer und ewig so zeigen würde, wie man sich an uns erinnert? Alle Besucher würden uns genauso kennen lernen, wie wir tatsächlich waren. Die Erinnerung an uns würde nicht auf dem Leben basieren, das wir uns erträumt hatten, sondern darauf, wie wir tatsächlich gelebt haben. Und wie wäre es, wenn der Himmel oder das Jenseits oder wie auch immer wir uns das Leben nach dem Tod vorstellen, so aussähe, dass wir auf ewig Führungen in unserem eigenen Museum machen würden?

Nach dem Lesen des Buches „The Big Five for Life“ und der Darstellung einer Sinuskurve, auf der waagerecht eine Zeitachse und senkrecht die Zufriedenheit im Leben dargestellt wurde, habe ich mich und die Art, wie ich lebe, besser verstanden.

Bei vielen Menschen ist diese Sinuskurve fast eine gerade Linie mit gleichförmigen Ausschlägen, die stellvertretend die Höhen und Tiefen im Leben darstellen.








Als ich das zweite Diagramm anschaute, mit einer stetig ansteigenden "Zufriedenheit im Leben" Skala, wurde mir einiges bewusster, denn ich kannte dieses Diagramm in einem anderen Zusammenhang.

Schon fast mein ganzes Leben lang bin ich Sportler und habe viele Wettkämpfe bestritten. Ich hatte und habe noch immer Ziele vor Augen. Jahr für Jahr auf ein Neues. Aus diesen Zielen schöpfe ich meine Motivation.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines Plans und einer Struktur, die ich messen kann, und es bedarf regelmäßiger Kontrolle, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin, und gegebenenfalls müssen Änderungen vorgenommen werden, um das gesetzte Ziel zu erreichen.

Ein Trainingsplan wird in mehrere Stufen unterteilt. Diese beziehen sich auf die Periodisierung im Jahr, der Monate, der Wochen, Stunden und derer Inhalte.

So trainiert ich in Blöcken. Nach einem Trainingsblock von zum Beispiel drei Wochen, in der ich mich wöchentlich im Umfang und/oder Intensität gesteigert habe, folgt eine Ruhewoche, nach der ich eine Stufe höher wieder ins Training einsteige, als der erste Ausgangswert war. So entsteht eine ständig steigende Trainingskurve aus Belastung und Entlastung bis zum Tag des Wettkampfes, dem Ziel.

Identisch mit der Darstellung „Zufriedenheit im Leben“ und „Zeit“.

Dieses System habe ich ab und zu auch außerhalb des Sports eingesetzt. Wenn ein Projekt anstand, habe ich es wie einen Trainingsplan betrachtet, mit stetig steigender Kurve bis zum Tag, an dem das Projekt abgeschlossen war. 

Doch heute habe ich verstanden, dass ich schon mein ganzes Leben lang unterbewusst einen Plan verfolge. Wie bei einem Trainingsplan habe ich schon immer mein Leben nach meinem Ziel ausgerichtet, auch wenn ich dieses nie genau definieren konnte. Ich habe immer wieder in mich hineingehört und hineingefühlt. Bist du noch auf dem richtigen Weg? Und immer dann, wenn ich festgestellt habe, dass ich nicht mehr auf dem richtigen Weg war, habe ich etwas geändert.

Wenn mein Leben nicht mehr in Balance mit meiner Umwelt stand und ich spürte, dass ich nicht mehr auf dem richtigen Weg war, habe ich etwas verändert, und ich war immer fest davon überzeugt, dass es das Richtige war, etwas zu ändern. Ich konnte in diesen Situationen einfach nicht mehr so weitermachen wie zuvor. Ich wäre auf dem Weg zu meinem Ziel auf der Strecke geblieben. Auf diesem Weg waren es nicht die leichten Zeiten, die mich besser gemacht haben, auch wenn sie wie eine Ruhewoche schön und wichtig waren. Es waren die harten Zeiten in denen ich gewachsen bin. "Sie waren es, die mich als Mensch haben wachsen lassen. Jedes Mal, wenn ich aus einem Tief herauskam, habe ich danach ein höheres Level erreicht. Sicherlich auch, weil ich niemals aufgehört habe, an mich und mein Lebensziel zu glauben."

Würde ich heute durch mein Museum gehen, sähe ich viele schöne Zeiten, mit interessanten, liebenswerten Menschen an meiner Seite. Ich mag mein Museum und wünsche mir , dass es noch mit weiteren schönen Geschichten und Erinnerungen gefüllt wird. 

Ein wunderschönes Ziel. 

Wie sieht dein Museum aus?  


© [2024] [Arno Burgi] Alle Rechte vorbehalten


This morning, like almost every morning, I sat in the kitchen with my wife. Kitchens have been the central place in my home my whole life. Almost everything in daily life takes place here. So I'm delighted that our kitchen is the largest room in our home.

I love to start the day in peace and quiet with a cup of coffee, good music, stretching and strength exercises and chats with my wife. Quality time in the morning dispels sorrow and worries.

For a few weeks now, I've been asking myself the question: where do I go next? Especially professionally. My life has always been subject to constant change and as I get older, a certain tiredness sets in and the desire to "arrive" grows.

My wife said this morning that she wished so much that I would arrive and at the same time questioned this, because where is the destination I want to reach?

It's a question I've often asked myself and one that I keep thinking about and have written a few texts about.

I'm currently reading a very interesting book, "The Big Five for Life" by John Strelecky, the last chapter of which I read today.

I don't want to give away the ending, as some of you may want to read the book yourself, which I can only recommend, but I would like to share part of the book with you.

Is today a good museum day?

What would it be like if every day of our lives were cataloged? Our feelings, the people we interact with, the things we spend our time with. And what if, at the end of our lives, a museum was set up where we could see exactly that? If we spent 80 percent of our time doing a job we didn't like, then 80 percent of the museum would be filled with it.

If we were 90 percent friendly to the people we deal with, that would be illustrated. But if we were constantly angry and ill-tempered or shouted at 90 percent of the people around us, you could see that too. If we enjoyed being outdoors in nature or enjoying life with our partner, children or friends, but only devoted two percent of our lives to all of this, then only two percent of our museum would be filled with it - as much as we might wish for something else. What would it be like to walk through the museum at the end of our lives? How would we feel? We would feel as if the museum would show us forever and ever as we are remembered? All visitors would get to know us exactly as we actually were. The memory of us would not be based on the life we had dreamed of, but on how we actually lived. And what would it be like if heaven, or the afterlife, or whatever we imagine life after death to be, looked like we were taking tours of our own museum forever?

After reading the book "The Big Five for Life" and seeing a sine curve with a horizontal time axis and vertical satisfactionnof life, I understood myself and the way I live better.

For many people, this sine curve is almost a straight line with uniform spikes that represent the ups and downs in life.




When I looked at the second diagram, with a steadily rising satisfaction scale, I became more aware of some things, because I knew this diagram in a different context.

I have been an athlete for most of my life and have competed in many competitions. I had and still have goals in mind. Year after year anew. I draw my motivation from these goals.

To achieve this goal, I need a plan and a structure that I can measure, and I need to regularly check whether I am still on the right track and, if necessary, make changes to achieve the set goal.

A training plan is divided into several stages. These relate to the periodization of the year, months, weeks, hours and their content.

I train in blocks. After a training block of three weeks, for example, in which I have increased the volume and/or intensity each week, there is a rest week, after which I return to training at a higher level than my first starting point. This creates a constantly increasing training curve of load and relief until the day of the competition, the goal.

Identical to the "satisfaction in life" and "time" diagram.

I also used this system outside of sport from time to time. When a project was due, I looked at it like a training plan, with a steadily rising curve until the day the project was completed. 

But today I have realized that I have been subconsciously following a plan my whole life. Like a training plan, I have always aligned my life with my goal, even if I have never been able to define it precisely. I have always listened and felt inside myself. Are you still on the right path? And whenever I realized that I was no longer on the right path, I changed something.

When my life was no longer in balance with my environment and I felt that I was no longer on the right path, I changed something, and I was always firmly convinced that it was the right thing to change. I simply couldn't carry on as before in these situations. I would have fallen by the wayside on the way to my goal. Along the way, it wasn't the easy times that made me better, even if they were nice and important like a rest week. It was the hard times that made me grow. "They were the ones that made me grow as a person. Every time I came out of a low, I reached a higher level afterwards. Certainly also because I never stopped believing in myself and my goal in life."

If I were to walk through my museum today, I would see many wonderful times with interesting, lovely people by my side. I love my museum and hope that it will be filled with more beautiful stories and memories. 

A wonderful destination. 

What does your museum look like?


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