Von Strichern, Weichspülern, Bergen und Garagen voller Schmerz -

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Es ist wieder soweit. Die Temperaturen fallen in den Minusbereich und das Wetter lädt mit grauen Wolken und Nieselregen nicht wirklich zum Radeln an der frischen Luft ein.

Zum Glück gibt es ja Rouvy. Für mich genau das, womit der Anbieter wirbt.

„DAS BESTE NACH DEM FAHREN IM FREIEN.“

Rouvy time

Jeder, der will, kann mit dieser App unzählige Radstrecken realistisch fahren. Berge erklimmen, Radrennen fahren und nach Trainingsplänen trainieren. So entdecke ich neue Strecken, fahre Strecken, die mir bekannt sind, und die ich einmal fahren möchte. Ob Madagaskar, Island, Italien oder Spanien. Die Zahl der Strecken wächst stetig und das Fahren immer realistischer.

Am liebsten fahre ich Radrennen und das fast immer. Es motiviert mich, mit anderen an einer Startlinie zu stehen und trotz meines fortgeschrittenen Alters fast immer vorne mitzufahren. Es hieß schon früher, als ich noch aktiv Radrennen gefahren bin: Radrennen sind das beste Training.

Ich erreiche im Rennen Leistungswerte, die ich nur schwer im Training erreichen würde.

Fahre ich einmal keine Rennen, ist die Gefahr, wieder in den Rennmodus umzuschalten, jedoch recht groß. Irgendjemanden kann man doch auf der Strecke noch einholen und hat man den oder derjenigen eingeholt, ist da schon wieder jemand, den man doch noch einholen kann. Oder man sieht, dass man verfolgt wird. So wie im gestrigen Training. Zuerst hatte ich einen Fahrer einen Berg hochgezogen. Oben am Berg angekommen, verabschiedete ich mich und fuhr mit meinem eigenen Tempo weiter. Es hatte mich gefreut und ich stellte mir bildlich vor, dass der andere Fahrer vielleicht ein neues Level am Berg, dank meiner mentalen Unterstützung, erreicht hatte.

Irgendwann sah ich, dass ich verfolgt wurde und sich der Fahrer schnell näherte und dann passierte es mal wieder. Aus Spaß wurde Ernst und ich war wieder im Rennmodus. Knappe 15 Kilometer waren noch zu fahren und ich hielt dagegen. Der Abstand schrumpfte auf 300 Meter, aber ich konnte gegenhalten. An jeder noch so kleinen Welle drückte ich so viel aus mir heraus, um möglichst danach noch mit Vollgas weiterzufahren. Das Ziel kam immer näher, jedoch mein Verfolger auch, und dann passierte das, was jeder Radsportfan schon oft bei Radrennen erlebt hat. Die „Flame Rouge“, der letzte Kilometer, war erreicht und ich wurde genau dort eingeholt. Bämmmmm. Es war so knapp. Mein Motor platzte, während mein Verfolger an mir vorbei sprintete. Gut gemacht! Glückwunsch.  

Verfolgen ist leichter als flüchten

Mit den Jahren habe ich die Balance gefunden, mich nicht komplett abzuschießen. Hartes Training ist gut, aber zu hartes Training ist kontraproduktiv. Für alle, die etwas mehr zu dem Thema erfahren möchten, kann ich nur das Buch „Fast After 50“ der Trainer-Ikone „Joe Friel“ empfehlen. Für die jüngeren Sportler unter uns gibt es ebenfalls gute Literatur. So habe ich schon vor vielen Jahren sein Buch „The Cyclist’s Training Bible“ gelesen.


Doch was hat es mit den „Weichspülern“ auf sich? Am vergangenen Samstag besuchte ich meinen Freund Tino in seinem Radladen „Elbbikes“. Am Samstag trifft sich der oder die ab und an zum Quatschen und so kamen wir auch auf das Thema Rollentraining zu sprechen und auf die wirklichen Probleme beim Indoor-Training. Das, was ich oben beschrieben habe: die Kühlung. Denn Indoor heißt Hitze trotz weit aufgerissener Fenster und Ventilator und viel Wasserverlust durch Schwitzen. Meine minimale Radkleidung ist nach dem Training so nass, als wäre ich beim Schwimmen gewesen und genau das gleiche mit dem Handtuch. Und jetzt kommt der „Weichspüler“ ins Rennen. Ich wunderte mich immer über meine gereizte Haut an der Stirn und fand irgendwann die Ursache des Problems. Durch das ständige Abwischen des Schweißes war meine Haut durch harte Handtücher gereizt wie nach einem Haut-Peeling. Vielleicht nicht schlecht gegen Pickel, aber aus dem Alter bin ich schon lange herausgewachsen. Also, Tipp des Tages: Benutzt ausnahmsweise Weichspüler für die Indoor-Handtücher, es sei denn, ihr braucht ein Haut-Peeling.

Ein guter Bekannter hat sich ebenfalls einen Indoor-Trainer gekauft und wir sprechen das ein oder andere Mal über Trainingsmethoden. Als junger Mann war er mal Leistungssportler und somit kein unerfahrener Sportler.

So fuhr ich gestern meine erste Trainingseinheit des Tages für meinen Bekannten. Ein Grundlagen-Training, wie ich es vor vielen Jahren von meinem damaligen Trainer Robert Petzold von „Petzracing“ gelernt hatte. Möglichst die ganze Trainingseinheit mit konstanten Watt-Werten fahren. In der Ebene, bergan oder bergab. Möglichst gleichmäßig einen „Strich“ zeichnen. Müsst ihr mal machen. Da wird das Wort „Grundlagentraining“ neu definiert. Schluss mit Beine baumeln lassen. Zwei Stunden sauberes Grundlagentraining wird plötzlich richtig hart. So mutierte ich Jahre zuvor zum „Stricher“ und mancher Strich war 150 Kilometer lang.



Vor zwei Wochen hörte ich mal wieder eine Folge meines Lieblingspodcasts „Besenwagen“ mit dem Titel „Highscore“. Zu Gast war der Sportwissenschaftler Peter Leo, der aus seinen Studien den „Compound Score“, der vielleicht aussagekräftigste Performance-Marker im Radsport, abgeleitet hat. Wow, dachte ich, als ich den Podcast hörte, und ich musste an meinen damaligen Trainer „Robert Petzold“ denken, denn die Trainingslehren und Ansätze waren in bestimmten Bereichen gleich.

Robert: Du warst deiner Zeit voraus!

Da wir nicht nur „Stricher“ sein wollten, sondern bei Radrennen auch vorne fahren wollten, mussten neben dem immer längeren Grundlagentraining ebenso harte Intervalle gefahren werden, die mit der Zeit ebenfalls immer länger wurden. Hierzu eigneten sich ideal Anstiege, denen ich damals neue Namen gab. Der wohl legendärste Anstieg und Strava KOM, der „Helfenberger Grund“, heißt heute in der Radsportszene noch immer „Hill of Pain“ und gerne denke ich an die legendären Leistungstests in der „Garage of Pain“ zurück.




Wir hatten eine wirklich gute Zeit, an die ich gerne zurückdenke und Robert... ich glaube noch immer, dass du den Ötztaler Radmarathon gewinnen kannst. Vielleicht mit dem „Compound Score“?

Viel Freude beim harten Weichspüler-Training im „Home of Pain“.

23.Dezember 2024 

Neuer Tag...neues Rennen






Florianopolis/Brazil Race
 
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Of prostitutes, fabric softeners, mountains and garages full of pain


Dezember 22, 2024
It's that time again. The temperatures are falling below zero and the weather with grey clouds and drizzle is not really inviting for cycling in the fresh air.

It´s cold outside

Luckily there is Rouvy. For me it's exactly what the provider advertises.

"THE BEST THING AFTER RIDING OUTDOORS."


Rouvy time

Anyone who wants to can use this app to realistically ride countless cycling routes. Climb mountains, ride in cycling races and train according to training plans. This is how I discover new routes, ride routes that I know and that I would like to ride one day. Whether Madagascar, Iceland, Italy or Spain. The number of routes is constantly growing and the riding is becoming more and more realistic.
I love cycling races the most and I almost always do that. It motivates me to stand on the starting line with others and, despite my advanced age, to almost always be at the front. It was said back when I was still actively racing bikes: cycling races are the best training.

I achieve performance values ​​in races that would be difficult for me to achieve in training.
If I don't race for a while, the risk of switching back to racing mode is quite high. You can always catch up with someone on the track and once you've caught up with them, there's someone else you can still catch up with. Or you see that you're being followed. Like in yesterday's training. First I pulled a rider up a hill. When I got to the top of the hill, I said goodbye and continued at my own pace. I was happy and I imagined that the other rider had perhaps reached a new level on the hill thanks to my mental support.

At some point I saw that I was being followed and the rider was coming closer quickly and then it happened again. Fun turned serious and I was back in racing mode. There were just under 15 kilometers left to go and I held my own. The gap shrank to 300 meters, but I was able to hold my own. I pushed myself as hard as I could on every little wave to keep going at full speed. The finish came ever closer, but so did my pursuer, and then something happened that every cycling fan has experienced many times at cycling races. The "Flame Rouge", the last kilometer, was reached and I was caught right there. Bammm. It was so close. My engine burst while my pursuer sprinted past me. Well done! Congratulations.

Pursuing is easier than running away

Over the years I have found the balance of not completely overshooting myself. Hard training is good, but training too hard is counterproductive. For anyone who would like to find out more about the subject, I can only recommend the book "Fast After 50" by the coaching icon "Joe Friel". There is also good literature for the younger athletes among us. I read his book "The Cyclist's Training Bible" many years ago.



But what is the deal with the "fabric softeners"? Last Saturday I visited my friend Tino in his bike shop "Elbbikes". On Saturdays he or she meets up to chat now and then and so we got to talking about roller training and the real problems with indoor training. What I described above: cooling. Because indoor means heat despite the windows and fan being wide open and a lot of water loss through sweating. After training, my minimal cycling clothing is as wet as if I had been swimming and the same with the towel. And now the "fabric softener" comes into play. I was always surprised by my irritated skin on my forehead and eventually found the cause of the problem. Because of the constant wiping of sweat, my skin was irritated by hard towels as if it had been after a skin peeling. Maybe not bad for pimples, but I've long since grown out of that age. So, tip of the day: use fabric softener for the indoor towels for once, unless you need a skin peeling.

A good friend of mine has also bought an indoor trainer and we talk about training methods from time to time. As a young man he was a competitive athlete and therefore not an inexperienced athlete.
So yesterday I did my first training session of the day for my friend. A basic training session, as I had learned many years ago from my then trainer Robert Petzold from "Petzracing". If possible, ride the entire training session at constant wattage values. On the flat, uphill or downhill. Draw a "line" as evenly as possible. You have to do it. It redefines the word "basic training". No more dangling your legs. Two hours of proper basic training suddenly becomes really hard. Years ago I mutated into a "lineman" (wich means lineman in german) and some lines were 150 kilometers long.




Two weeks ago I listened to an episode of my favorite podcast "Besenwagen" called "Highscore". The guest was sports scientist Peter Leo, who derived the "Compound Score" from his studies, perhaps the most meaningful performance marker in cycling. Wow, I thought when I listened to the podcast, and I had to think of my trainer at the time, "Robert Petzold," because the training theories and approaches were the same in certain areas.

Robert: You were ahead of your time!

Since we didn't just want to be "hustlers," but also wanted to be at the front of the pack in cycling races, we had to do tough intervals in addition to the increasingly longer basic training, which also got longer over time. Climbs were ideal for this, and I gave them new names back then. The most legendary climb and Strava KOM, the "Helfenberger Grund," is still called the "Hill of Pain" in the cycling scene today, and I like to think back to the legendary performance tests in the "Garage of Pain."


Garage of pain 2018

We had a really good time that I look back on fondly and Robert... I still believe that you can win the Ötztal Cycle Marathon. Maybe with the "compound score"?

"Have fun with the tough fabric softener training in the "Home of Pain".


Dezember 23, 2024
New day, new bike race :-)





Florianopolis/Brazil Race







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